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Am 27.01.1901 wurde der Wehlener Gemeinderat durch Herrn Branddirektor Jäger angeschrieben und darauf hingewiesen, daß Stadt Wehlen im Bezirk die letzte Stadt sei, die keine freiwillige Feuerwehr besitze. Er bat um Unterstützung und um Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Am 08.02.1901 wurde die noch bestehende Pflichtfeuerwehr in die "Elbterrasse" gerufen und zur Generalversammlung geladen. Bei unentschuldigtem Fehlen wurde Strafe angedroht. Der Abend wurde durch Herrn Branddirektor Jäger genützt, um über die Vorteile einer freiwilligen Feuerwehr zu sprechen. Zu diesem Vortrag waren alle Stadträte und Stadtverordneten anwesend und Herr Bürgermeister Schaale unterstrich die Worte von Herrn Jäger und setze sich stark für die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr ein. Von den 44 anwesenden Herren der Pflichtfeuerwehr erklärten sich 30 bereit in die Freiwillige Feuerwehr einzutreten. So meldete der Bürgermeister die Mitgliedschaft zum Bezirksverband Sächsischer Feuerwehren an. Im Februar 1901 konnte Herr Bürgermeister Schaale den Gemeinden Hohnstein, Gottleuba, Berggießhübel, Neundorf, Rabenau und Siebenlehn vom Entschluss der Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr Mitteilung machen. Er rief die Gemeinden und Städte zur Unterstützung auf. Am 9. März 1901 fand im Hotel
"Elbterrasse" die Konstituierung der Freiwilligen Feuerwehr
Stadt Wehlen statt.
Das Grundgesetz der FFW wurde bekannt gegeben, welches in 14 Paragraphen die Pflichten und Rechte des Feuerwehrmannes beinhaltet. So sagte z.B. der: §1 "Zweck der Freiwilligen Feuerwehr ist, bei ausbrechenden Bränden im Gemeindebezirk in geordneter Weise rettend und schützend Beistand zu leisten. Bei entstehenden Bränden in den benachbarten Orten und zwar bis 2 Stunden entfernt, leistet die Feuerwehr mit einem Teil der Mannschaft gleichfalls Hilfe."
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Die Gerätschaften, welche der Freiwilligen Feuerwehr zur
Bekämpfung der Brände zur Verfügung standen waren folgende: 1 vierrädrige
Abprotzspritze, 430 m Hanf-Schlauch, 18 Schöpfeimer, 1 Steigleiter 8,80
m, 1 Leiterwagen, 3 Hakenleitern, 2 Anlegeleitern und 5 Feuerhaken. Am 23. Oktober 1921 war für die Freiwillige Feuerwehr Stadt Wehlen ein großer Tag. In Stadt Wehlen fand der 20. Bezirkstag der Feuerwehren statt. 6 Uhr früh ertönte der Weckruf und um 10 Uhr, als 57 Feuerwehren eingetroffen waren, fand in der "Elbterrasse" die Festsitzung statt. Anschließend wurde eine Großübung – Objekt Hotel "Sächsische Schweiz" durch die Wehlener und die Lohmener Wehr den über 500 Gästen und den Einwohnern vorgeführt. Am Nachmittag fand ein großer Umzug mit 4 Blaskapellen statt und 2 Spielmannszüge erfreuten die Einwohner. Am 24. Mai 1925 wurde das Depot auf der Pirnaer Straße festlich eingeweiht. Hier stand die Feuerwehr unter der Leitung von Dachdeckermeister Otto Israel. 1934 begann der Kampf um eine Motorspritze. Von der vorgesetzten Stelle in Pirna wurde immer wieder verlangt, daß Wehlen eine Motorspritze erhalten soll, doch dies wurde immer wieder vom örtlichen Rat abgelehnt. |
Am 12. Februar 1935 wird angewiesen,
daß Stadt Wehlen eine Motorspritze beschaffen muss. So kam noch
im gleichen Jahr eine Motorspritze sowie ein Mannschaftswagen vom Typ
Mercedes. Jetzt konnten die Brände voll motorisiert bekämpft
werden. |
Originalausschnitt aus einer Zeitung aus dem Jahre 1921: hier klicken